Der beliebte Red Bull Ring stand für das zweite Rennwochenende der ADAC TCR Germany an – ich war sehr nervös – fuhr ich doch das letzte Mal vor drei Jahren ein Rennen auf dieser „Strecke des Bullen“….
Bereits am Mittwoch angereist, konnten wir dank eines zusätzlich bewilligten Trainings am Donnerstag-Nachmittag 3 Stunden trainieren. Es stellte sich schnell heraus, dass der Red Bull Ring eine Opel-Strecke ist! Viele gerade Streckenabschnitte, bei welchen mein super Opel Astra TCR seinen Top-Speed so richtig nutzen konnte. Meine Rundenzeiten waren sogar in den Top 10!
Am Freitag Morgen fand das offizielle freie Training statt. Auch hier kam ich tip top mit dem Auto zurecht und fuhr sogar die 4.-schnellste Rundenzeit! Jetzt wurde ich natürlich so richtig nervös…
Am Freitag Abend um 18:30 Uhr schalteten die Boxenampeln für das Zeitfahren auf grün. Nun galt es innerhalb von 20min nochmals eine top Rundenzeit „here z’fitzä“! Die Rundenzeiten waren enorm nahe beieinander und nur wegen 0.027 Sekunden verpasste ich das Q2 um haaresbreite. (im Q2 können die schnellsten 12 Fahrer während 10min. nochmals um die Pole-Position kämpfen.
Nach dem Zeitfahren durfte ich als Opel-Vertreterin am „RN Vision TV Motorsport Talk“ teilnehmen. Gute 45min standen 6 Fahrer von jeder Automarke einem Reporter Rede und Antwort. War eine coole Erfahrung!
Meine Startreihe für das Rennen 1 am Samstag Nachmittag war die 7. –> Startplatz 13. Von insgesamt 39 Konkurrenten war dies natürlich eine Hammer Leistung! Unbewusst machte ich mir wieder etwas Druck: ich wollte das Pferd unter den Top 10 in’s Ziel schaukeln… dementsprechend war ich brutal nervös.
Als die roten Startampeln erloschen, preschte ich mit einem TOP Startmanöver Richtung erste Kurve – zum Glück schafften es alle 39 Fahrer, ohne einen Crash diese zu kriegen – Ich konnte während dem Rennen den einen oder anderen Audi bzw. Seat überholen und befand mich nach der zweiten Safety-Car Phase auf Rang 9. Das Rennen dauerte nur noch 3 Minuten! Nach Freigabe zum wiederholten Start konnte ich sogar nochmals einen Audi schnappen und war somit auf Rang 8 – dieses Glücksgefühl verflog allerdings genau so schnell wie es gekommen war – in Kurve 3 drehten bzw. touchierten sich direkt vor mir zwei Autos aufgrund eines Verbremsers. Da auch rechts von mir ein Auto war und ich nur einen knappen Meter Abstand zu meinem Vordermann hatte, gab es keine Chance, auszuweichen. Resultat: ich krachte zweimal frontal in das Heck des Audis vor mir. Es fuhren zwar alle Autos weiter aber es gingen einige Ränge verloren… als wäre dies noch nicht genug, merkte ich plötzlich, wie meine Wassertemperatur enorm anstieg und mein Race-Astra Flüssigkeit verlor – Kühlflüssigkeit! Somit musste ich das Rennen eine Runde vor Schluss aufgeben und in die Box fahren… das Risiko für einen Motorschaden wäre zu gross gewesen.
Ich war ziemlich enttäuscht, da der Einzug in die Top 10 doch so nahe gewesen ist – nur noch zwei Runden länger und es wäre im Kasten gewesen – aber es sollte wohl nicht sein… Mein Teamkollege Dino Calcum fuhr mit dem Opel Astra auf P3 – nochmals herzlichen Glückwünsch!
Unsere Samstag-Abend Beschäftigung beinhaltete dann die Reparatur der ganzen Front meines Opel Astra … es mussten einige Teile ersetzt werden. An dieser Stelle vielen Dank an das ganze Lubner Motorsport Team für die super Arbeit!!
Am Sonntag um 15:40 Uhr fand dann das Rennen 2 statt. Mit dem Wissen, dass ich + Astra + Red Bull Ring = Dreamteam sind, wollte ich dieses Mal uuuunbedingt Punkte einfahren und in’s Ziel kommen!! Dementsprechend war ich so nervös, dass ich kurz vorm Start mehrmals „auf’s Häuschen“ musste…
Ich startete in Rennen 2 von Startplatz 14 aus. Als die Red-Lights löschten und der Start erfolgte, „würgte“ ich doch tatsächlich den Motor ab – oh no! Im ersten Moment fixierten meine Augen nur noch die Rückspiegel in der Hoffnung, dass kein nachfolgendes Fahrzeug von hinten in mich rein donnerte. Ich hatte aber Glück im Unglück und keiner berührte mich. Nach dieser Schreck-Sekunde (oder auch 2..) konnte ich das Fahrzeug wieder starten fuhr dann natürlich am Ende des Feldes in die erste Kurve – Rang 39.
In den ersten zwei Runden musste ich mich zuerst wider sammeln und neu motivieren. Durch einen Funkspruch (!) von meinem Vater ging es dann vorwärts. Ich startete ein Überholmanöver nach dem anderen und wurde mit dem 19ten Rang belohnt! Dies bedeutete zwei Punkte für die Meisterschaft!! Vom Ende des Feldes 20 Ränge nach vorne zu preschen, in diesem enormen Feld, ist nun doch eine gute Leistung und so war ich trotz dem verpatzten Start zufrieden!
An dieser Stelle vielen lieben Dank an alle, die mich sowohl vor Ort als auch zu Hause am TV tatkräftig unterstützt und mir die Daumen gedrückt haben ! :-). Auch dem ganzen Team Lubner Motorsport und meinem Vater bin ich zu grossem Dank verpflichtet – sie haben am Samstag „Nachtschicht“ geleistet..
Nun bin ich voller Zuversicht für die Rennen 5 + 6, welche in vier Wochen in Oschersleben / D stattfinden.