2017, Rennbericht
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Rennen 7 ADAC TCR Germany 2017 – Hockenheimring / D

Eigentlich sollte es ein hammer Wochenende werden; super Strecke, viele Gäste, Abschlussfest und jede Menge Potential für die Top 10. Doch jemand machte mir einen enormen Strich durch die Rechnung…

Wie Sie inzwischen vielleicht mitgekriegt haben, hatte ich im 1. Rennen vom Samstag Mittag nämlich einen schlimmen Unfall. Ich wurde unfair und völlig unnötig vom Gaststarter Jaap Van Lagen hinten links getroffen bzw. abgeschossen.

Jaap befand sich in der Wiese (abseits der Strecke) und wollte auf die Strecke zurück. Zu dieser Zeit befand ich mich auf meiner Ideal-Linie, überholte ihn und befand mich mit meinem Opel Astra bereits 3/4 Fahrzeuglängen vor ihm. Er hätte also nur kurz vom Gas gehen müssen und sich hinter mir einreihen können (wie es sich auch gehört, wenn man von der Wiese wieder auf die Strecke fährt). Aber nein, er wählte den falschen Weg… Er touchierte mich zweimal – und beim zweiten Mal war der Schlag so heftig, dass mir ein Teil an der Hinterachse brach und ich daraufhin das Fahrzeug nicht mehr kontrollieren konnte und so mit ca. 100km/h seitlich in die erste Leitplanke knallte. Durch den Aufprall wurde ich zurück-katapultiert und donnerte anschliessend frontal in eine zweite Leitplanke. Die Astra-Teile waren auf der ganzen Strecke zerstreut… Das Rennen wurde daraufhin mit der roten Flagge abgebrochen.

Ich wurde vom Care Team aus dem Fahrzeug geborgen und vorerst mit dem Krankenwagen in’s Medical Center vom Hockenheimring gebracht. Zur Kontrolle flog mich wenige Minuten später ein Rettungs-Helikopter in die Unfallklinik Ludwigshafen, wo ich geröntgt wurde. Zum Glück wurden keine Brüche festgestellt. Allerdings können sich bei solch starken Einschlägen auch erst im Nachhinein noch innere Blutungen oder eine Hirnblutung einschleichen. Aus diesem Grund musste ich für 24 Stunden im Spital zur Ueberwachung bleiben…

Während meines Spital-Aufenthaltes bekam ich überaus viele „Gute Besserungs“-Wünsche. Einige rührten mich sogar zu Tränen… nochmals vielen lieben Dank an alle!!

Am Sonntag Mittag wurde ich entlassen. Ich durfte zurück auf den Rennplatz – natürlich als Zuschauer. So konnte ich den einen oder anderen nochmals sehen. Ich ging auch zu Jaap Van Lagen und wollte von ihm wissen, warum er das getan hatte. Er entschuldigte sich zwar einmal zögerlich, beharrte aber darauf, ihn treffe keine Schuld (Obwohl er nach dem Unfall 30 Sekunden Strafe von der Rennleitung bekommen hatte). Er brachte irre Ausreden, wie z.B. er habe keinen Platz gehabt, etc. Ich sagte ihm daraufhin, dass er nur kurz vom Gas hätte gehen und sich anschliessend hinter mir hätte einreihen müssen. Als Antwort bekam ich den Bescheid, dass er nicht gebremst habe, um keine weiteren Ränge zu verlieren….. Das war dann doch etwas zu viel für mich – meine Nerven lagen blank, sodass ich „explodierte“ und ihm in English laut und deutlich klar machte , was ich von ihm halte („er sei ein 41-jähriger Profi-Rennfahrer und somit alt genug , um sein Hirn einzuschalten. Der Abschuss sei für mich nicht Rennfahrer-like und das, was er hier gerade abziehe, werde von mir nicht akzeptiert. Er solle sich bitte ein anderes Hobby suchen und mir nie mehr unter die Augen treten!) Daraufhin verliess ich sein Zelt..

Zurück in der Schweiz hatte ich nun einige ärztliche Untersuchungen und war auch schon in der Röhre (MRI). In den folgenden Tagen wird feststehen, welche Verletzungen vorliegen. Aktuell wissen wir folgendes: meine Hals-Wirbelsäule drückt gegen den Hals, die Bandscheiben sind auch miteinbezogen. Ob ich sonst noch Zerrungen in den Bändern habe, wird geklärt…

Ich werde alles daran setzen, um im 2018 wieder in die Saison starten zu können. Natürlich muss auch mein Renn-Astra neu aufgebaut werden… Doch jetzt ist es zuerst einmal wichtig, dass ich wieder völlig gesund werde.

 

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